Der Gestiefelte Kater
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Charles Perrault
Ein Müller hatte drei Söhne. Er besaß eine Mühle, einen Esel und eine Katze. Als er starb, erbte der älteste Sohn die Mühle, der zweitälteste den Esel und der jüngste nur die Katze. Da sagte sich der jüngste Sohn:
- Was soll ich mit einer Katze machen? Bestenfalls kann ich mir ein Paar Lederhandschuhe aus dem Fell anfertigen lassen.
- Hör zu, sagte ihm dann die Katze.
- Töte mich nicht. Lass mir stattdessen ein Paar Stiefel anfertigen, damit ich mich unter Menschen zeigen kann. Dann wird Ihnen bald geholfen.
Mjölnarsonen war überrascht, dass seine Katze sprechen konnte und ließ sich ein Paar Stiefel anfertigen. Als sie fertig waren, zog die Katze sie an sich. Dann nahm er einen Sack und schüttete etwas Getreide hinein. Als nächstes suchte er nach einer Schnur, mit der er den Sack zusammenbinden konnte. Schließlich warf er sich den Sack über die Schulter und machte sich auf den Weg.
Zu dieser Zeit wurde das Land von einem König regiert, der Rebhühner sehr liebte. Die Katze wusste das und da sie schwer zu erschießen waren, hatte er einen Weg gefunden, sie einzufangen. Er band den Getreidesack auf und legte ihn offen auf die Erde. Er legte die Schnur ins Gras und zog sie zu einer Hecke. Dort versteckte er sich und lauerte. Bald kamen die Rebhühner. Sie sprangen in den Getreidesack. Als genügend Leute hineingekrochen waren, zog die Katze an der Schnur. Dann legte er den Sack auf seinen Rücken und ging direkt zum Schloss des Königs.
- Stoppen! Wo? schrie der Wachmann.
- Zum König, antwortete die Katze kühn.
Da der König gelangweilt war, wurde die Katze hereingelassen. Er verneigte sich tief vor dem König und sagte:
- Mein Herr, der Graf, grüßt seinen König. Er schickt einige Rebhühner, die er gerade gefangen hat.
Der König war von den schönen, dicken Rebhühnern überrascht und freute sich riesig. Er ließ die Katze seinen Sack mit so viel Gold füllen, wie er tragen konnte.
- Bring es zu deinem Meister und danke ihm für sein Geschenk.
Aber der arme Müllerssohn saß zu Hause am Fenster, den Kopf auf die Hand gestützt, und dachte:
- Jetzt habe ich meinen letzten Cent für ein Paar Stiefel für die Katze ausgegeben. Was kann ich davon haben?
Da kam die Katze herein, nahm den Sack von seinem Rücken, öffnete ihn und schüttete das ganze Gold vor den Augen des Müllersohns aus.
- Hier holst du die Stiefel. Der König begrüßt Sie und dankt Ihnen für die schönen Rebhühner.
Mjölnarsonen freute sich über so großen Reichtum! Während der Kater seine Stiefel auszog, erzählte er alles. Dann sagte er:
- Jetzt hast du genug Gold, aber das ist noch nicht alles. Morgen werde ich meine Stiefel wieder anziehen, denn du wirst noch reicher sein. Zum König sagte ich, dass du ein Graf bist.
Am nächsten Tag ging der Kater mit seinen Stiefeln wieder auf die Jagd und ging mit seinem Fang zum König. So ging es jeden Tag, und die Katze brachte jedes Mal Gold nach Hause. Er war beim König so beliebt, dass er das Schloss so oft betreten und verlassen konnte, wie er wollte. Als er einmal in der Küche war, um sich ein wenig aufzuwärmen, hörte er, dass der Kutscher mit dem König und der Prinzessin eine Fahrt um den See machen wollte. Dann holte die Katze schnell ihr Herrchen und ging mit ihm zum See. Dort musste sich der Müllerssohn ausziehen und baden. Aber die Katze versteckte die Kleidung ihres Herrn.
Als nun die königliche Kutsche angerannt kam, beklagte sich die Katze:
- Allergnädigster König! Mein Herr, der Graf, badete hier im See, und gerade in diesem Moment kam ein Dieb und stahl seine Kleidung. Nun muss der Graf im Wasser bleiben und darf nicht aufsteigen.
Dann ließ der König sofort die schönsten Kleider bringen. Mjölnarsonen zieht sie an und muss dann beim König in der Kutsche sitzen. Die Prinzessin war glücklich, denn sie mochte den jungen Grafen.
Inzwischen war die Katze vorausgerannt. Er kam zu einer großen Wiese. Die Leute haben dort nur Heu geharkt. Sie erzählten, dass die Wiese dem großen Zauberer gehörte. Dann befahl ihnen die Katze:
- Wenn nun der König hier vorbeifährt und fragt, wem die Wiese gehört, antwortet: der Graf! Wenn Sie das nicht tun, wäre es schade für Sie!
Dann eilte die Katze weiter zu einem großen Maisfeld und einem großen Wald. Er befahl den Leuten, die dort arbeiteten, dasselbe zu sagen. Und weil er so seltsam aussah, hatten die Leute ein wenig Angst vor ihm. Schließlich erreichte die Katze das Schloss des Zauberers. Er verneigte sich vor ihm und sagte:
- Ich habe gehört, dass man sich in jedes Tier verwandeln kann. Aber könnte man sich wirklich in ein Tier verwandeln, das so groß ist wie ein Elefant?
- Nun, das meine ich, sagte der Zauberer.
Und sofort stand ein Elefant vor der Katze.
- Unglaublich! er rief aus.
- Du bist definitiv der größte Zauberer der Welt. Aber ich wette, man kann sich nicht in ein so kleines Tier wie eine Maus verwandeln.
„Das kann ich auch“, prahlte der Zauberer.
Und sofort rannte er herum wie eine kleine Maus. Doch plötzlich fing die Katze die Maus und fraß sie.
Inzwischen war der Wagen mit dem König, der Prinzessin und dem Grafen weitergefahren und kam nun auf die große Wiese.
- Wem gehört das ganze Heu? fragte der König.
- Der Graf, antwortete dem Volk, genau wie die Katze es ihnen befohlen hatte.
Und als sie zum großen Kornfeld und zum großen Wald kamen, sagten die Leute jedes Mal, dass es dem Grafen gehörte.
Der König war erstaunt über diesen Reichtum. Schließlich erreichten sie das Schloss des Zauberers. Die Katze stand auf der Treppe und wartete auf sie. Als die Kutsche anhielt, rannte er vorwärts, öffnete die Tür und begrüßte sie mit:
- Mein König, willkommen im Schloss meines Herrn. Die ihm nun zuteil gewordene Ehre wird ihn für den Rest seines Lebens glücklich machen.
Der König stieg aus und staunte über das prächtige Gebäude, das fast größer und schöner war als sein eigenes Schloss. Doch der Graf führte die Prinzessin in einen Saal, der vor Gold und Edelsteinen glitzerte und glitzerte. Die Prinzessin heiratete den Grafen, und als der König starb, wurde der Sohn des Müllers König. Er ernannte den gestiefelten Kater zu seinem Ministerpräsidenten.
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